Chabos mit Herrenhandtaschen

Wer hat den jugendlichen Gangsterdarstellern nur erzählt, die kleinen Taschen, die sie sich seit neuestem umhängen, kämen auch nur ansatzweise lässig rüber? Gut, die Buben sind zu jung, um sich an die schreckliche Zeit zu erinnern, in der Väter plötzlich Miniatur-Kulturbeutel mit Schlaufe am Handgelenk trugen. Und natürlich baumeln die sogenannten Pushertäschchen ja auch nicht am Unterarm, sondern am Hals. Aber wie Herrenhandtaschen wirken sie trotzdem, wenigstens wie eine Kombination aus Herrenhandtasche und Brustbeutel, womit gleich zwei der würdelosesten menschlichen Daseinsformen symbolisiert werden. Dort das hilflose, von jeglicher Entscheidungsgewalt befreite Kind, dem man noch nicht mal zutraut, ein paar Cent oder eine Busfahrkarte gescheit in der Hosentasche zu transportieren. Hier der von allen Zwängen und jeglichem ästhetischen Gespür befreite Vater, der mal eben 49,90 ausgibt, um sich in der Öffentlichkeit zum Larry zu machen.

Wie sich damals die Frage gestellt hat, was die Herren Erzeuger in ihren geheimnisvollen Behältnissen mit sich herumtrugen (Nagelknipser? Nasenhaartrimmer? Kondome mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum?), möchte man natürlich auch gern wissen, was die transportablen Schatzkästlein der Enkel beinhalten: Pickelabdeckstifte? Pokèmonkarten? Kondome mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum?

Obwohl, so detailliert muss es dann vielleicht doch nicht sein. Wobei hier keine Garantie besteht. Die Herrenhandtasche gab es am Ende auch in durchsichtig.

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